Am Samstagabend trafen die Männer um Coach Hiermeier im Nachbarschaftsderby auf die Reserve des TSV Haunstetten. In einem kampfbetonten Spiel auf beiden Seiten, konnte sich keine Mannschaft merklich absetzen und so sahen die Zuschauer in der sehr gut besuchten Willi-Oppenländer-Halle ein spannendes Spiel über 60 Minuten.
Am Ende setzte sich der BHC verdient mit 26:23 (13:12) durch. Fast noch schöner, als die zwei Big Points gegen den Tabellenzweiten, ist die Erkenntnis, dass in allen Mannschaftsteilen eine Entwicklung zu sehen ist und man auch gegen Topteams der Bezirksoberliga bestehen kann.
Von Beginn an bekamen die rund 300 Zuschauer ein intensives Spiel zu sehen, in dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte und sich in keinem Zweikampf etwas geschenkt wurde. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen, ehe Markus Steinbrecher, der mit 8 Treffern bester Werfer an diesem Abend war, den BHC mit 5:4 (10.) zum ersten Mal in Führung brachte. Die offensive 3:2:1-Deckung der Gäste aus Haunstetten stellte den Angriff immer wieder vor Herausforderungen. In den meisten Fällen wurden jedoch gute Wurfchancen ausgespielt, einzig ein starker Nico Feistle im TSV Tor wusste diese oftmals zu entschärfen. Mario Tschierse war es vorbehalten, den BHC mit seinem Treffer zum 11:9 (23.) zur ersten Zwei-Tore-Führung zu werfen. Es folgten zwei der insgesamt 8 Zeitstrafen gegen den BHC, welche die beiden Unparteiischen an diesem Abend, für den Geschmack der Akteure auf dem Feld, etwas zu sorglos verteilten. Der TSV konnte das Spiel kurz vor dem Seitenwechsel so zum 11:11 (26.) ausgleichen. Der BHC ließ sich davon aber nur wenig beeindrucken. Die Abwehr erkämpfte zusammen mit Robin Schneeberger, der mittlerweile für den glücklosen Gerry Schwarz ins Tor gekommen war, zwei weitere Bälle und verwandelte diese, in Person von Markus Steinbrecher, in eine erneute Zwei-Tore-Führung zum 13:11 (29.).
In der Halbzeitpause gab es wenig zu beanstanden. Mit Sicherheit hätte man höher führen können, wenn man im Abschluss etwas effizienter agiert hätte. Trotzdem schwor man sich gemeinsam auf weitere 30 Minuten kollektiven Kampf ein und war sich einer Sache sicher: Eine Wendung, wie bei der unglücklichen Niederlage im Hinspiel sollte es diesmal nicht geben!
Die zweite Halbzeit begann nahezu so, wie der erste geendet hatte: Der BHC erhöhte nach Ballgewinn in der Abwehr auf 14:12 (32.), kassierte kurz darauf eine Zeitstrafe und Haunstetten glich aus. Beim 15:16 (38.) war Haunstetten seit langer Zeit mal wieder in Führung. Die angesprochene Entwicklung, die die Mannschaft zweifelsohne durchlebt, konnte man nun erkennen: ohne überhastet zu agieren und in Panik zu verfallen startet man einen 4-0 Lauf ging zum ersten mal mit drei Toren 19:16 (45.) in Führung. Die Entscheidung? Nicht im Handball und schon garnicht im Nachbarschaftsderby. Die Führung konnte der BHC konstant bei drei Toren halten und so ging es mit 22:19 (50.) in die letzten 10 Minuten. Crunchtime!
Lukas Alber erhöhte zum 23:19 (54.), Haunstetten verkürzte postwendend wieder auf 23:20 (55.). Anschließend sah sich der BHC in doppelter Unterzahl auf der Platte, Erinnerungen an das Hinspiel wurden wach. Haunstetten nutzte diese Überzahl um drei Minuten vor Schluss auf 23:22 (57.) zu stellen. Die Anspannung in der Halle war nun greifbar.
In doppelter Unterzahl erzielte Alexander Grobe mit einer Energieleistung das 24:22 (58.) und hinten parierte Robin Schneeberger zwei ganz wichtige Bälle. Die beiden ganz wichtigen Bälle verwandelte Tim Sailer nacheinander zum 25:22 und 26:22 (59.) und der Derbysieg war dem BHC nicht mehr zu nehmen.
Ein grandioser Handballabend vor überragender Kulisse. Mit diesen zwei Punkten kann der BHC sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Klarheit hat man aber erst, wenn alle Spiele gespielt sind. Die Formkurve zeigt allerdings steil nach oben.
Es spielten:
Gerry Schwarz, Robin Schneeberger (beide Tor)
Alexander Grobe (3), Tobias Böhm (2), Sven Bartsch (1), Philipp Herzog, Nico Bartsch (1), Matthias Grobe, Tim Sailer (3), Markus Steinbrecher (8), Florian Beier, Lukas Alber (4/1), Jonas Beran (1), Mario Tschierse (3)