In einem nicht immer gutklassigen, dafür aber äußerst spannenden, Meisterturnier konnte sich die männliche A-Jugend des BHC Königsbrunn mit einem Sieg im letzten Spiel gegen den gastgebenden TSV Grafing den Meisterwimpel der bayerischen ÜBOL sichern. Ausschlaggebend dafür war letztlich eine absolute Willensleistung und der starke Zusammenhalt im Team, denn der Tag hatte alles andere als verheißungsvoll begonnen.

 

Spätestens um 11:40 Uhr am vergangenen Sonntag hätte niemand mehr einen Cent auf den Brunnenstädter Handballnachwuchs gewettet. Ohnehin schon durch Verletzungen und Urlaub ersatzgeschwächt, musste am Sonntagmorgen auch noch der Kapitän mit Fieber und Schüttelfrost die Segel streichen. So machte sich ein überschaubarer Haufen auf den Weg nach Grafing, um dort trotzdem ein Wörtchen um den Turniersieg mitzureden. Diese Hoffnung schien sich aber bereits nach dem ersten Spiel zerschlagen zu haben. Gegen die HSV Hochfranken hagelte es am Ende eine bittere 14:19 Pleite. Nach ausgeglichenem Spielverlauf ging beim BHC vor allem in den letzten 10 Minuten nichts mehr zusammen. Ein Fehler reihte sich an den anderen, und so konnte Hochfranken die Partie mühelos für sich entscheiden.

 

Zumindest hatten die Königsbrunner wenig Zeit, sich über die Niederlage oder deren Bedeutung für den weiteren Turnierverlauf Gedanken zu machen. Nach nur 15 Minuten Pause war man gegen die HSG Würm-Mitte wieder auf dem Feld gefordert. Scheinbar mit Wut über die eigene Leistung im Bauch, präsentierte man sich mit deutlich mehr Schwung und Elan. Tim setzte nun seine individuellen Fähigkeiten im 1 gegen 1 ein, was Würm immer wieder vor Probleme stellte. Dennoch schaffte man es nicht, sich entscheidend abzusetzen, konnte aber immerhin mit einer 11:9 Führung die Seiten wechseln. Auch in Durchgang zwei blieb man am Drücker und brachte sich mit dem Treffer zum 15:11 auf die Siegerstraße. Leider machte man es in der Schlussphase noch einmal unnötig spannend, letztlich konnte Würm aber nur zum 17:16 verkürzen und der Sieg ging unterm Strich verdient an die Brunnenstädter.

 

Da in den beiden folgenden Partien die HSV Hochfranken zunächst gegen Gastgeber Grafing verlor und dann im Duell gegen Würm kurz vor Schluss den Ausgleichstreffer hinnehmen musste, tat sich für die BHC-Jungs nun tatsächlich doch noch die Chance auf den Turniersieg auf. Eine Chance, die sich die Brunnenstädter nicht nehmen lassen wollten. Und so zeigten sie zum Abschluss des Tages ihre beste Leistung. In Sachen Tempo und Entschlossenheit sah man nun endlich das geboten, was die Mannschaft über die ganze Saison ausgezeichnet hat. Auch in der Defensive wurde mit großem Einsatz gearbeitet, zudem zeigte Marc im Tor dahinter eine starke Vorstellung. Nach einer schnellen 3:0 Führung und einem ganz frühen Time-Out der Gastgeber lag Königsbrunn stets in Führung und wechselte beim Stand von 6:4 zum letzten Mal die Seite. Dabei ließ man sich auch lange Zeit nicht durch die Manndeckung gegen Tim verunsichern. Eine kurze Schwächephase musste man dann aber überstehen, als Grafing auf 9:8 verkürzte. Doch der in dieser Partie überragende Markus holte im Gegenzug eine Zeitstrafe und einen Strafwurf heraus, den Tim sicher verwandelte, und stellte dann selbst mit einem seiner 5 Tore wieder den beruhigenden 3-Tore-Vorsprung her. Danach hielt man Grafing gekonnt auf Distanz und durfte nach der Schlusssirene zur großen Freude aller mitgereisten Eltern und Freunde den Meisterwimpel vom Verbandsvertreter in Empfang nehmen.

Damit setzte das Team von Trainergespann Kraus/Klaffenbach das i-Tüpfelchen auf eine ganz starke Saison. Und auch wenn es ein enger Turnierverlauf war, so steht der BHC am Ende verdient ganz oben. Grafing, Würm-Mitte und Hochfranken mögen die rosarote Vereinsbrille entschuldigen, aber mit dem Ausfall von Simon, Luis, Stefan, Jonas und Aaron fehlten absolute Leistungsträger und immerhin gleich vier Toptorschützen. Umso höher ist die Leistung der Mannschaft vom Sonntag einzuschätzen.